Manuel Müller

MANUEL MÜLLER

Seine Ausstellung im Centre Culturel Vernissage

05. September bis 27. Dezember 1998

Manuel Müller ist 1955 in Paris geboren
Er lebt und arbeitet in Lausanne

In Vitro, Caronte, Grande Cage, Grande Croix, Ectoplasme: ebenso viele Bezugnahmen und Anspielungen. Beschwörende, gleichsam beschreibende Titel, die vorgeben den Blick zu lenken, die Anekdote glauben zu machen.

Das Werk Manuel Müllers ist häufig als “unklassifizierbar” eingestuft worden: eine ungezwungene Formel, die dem Bildhauer jegliche Freiheit lässt, die den Kritiker seiner Verantwortung enthebt und dem Werk eine zeitlose Existenz verschafft.
Das seit vielen Jahren anderen Materialien vorgezogene Holz, macht im Sinne eines Kerns oder Mittelpunkts, die Seele seiner Skulpturen aus. Seine wahren Eigenschaften wie die Form, die Herkunft, die Farbe oder die Härte der gewählten Substanz, werden verdeckt, um die der lebenden Materie innewohnende Ausdruckskraft zu umgehen.
Das Behauen geschieht direkt und die Offenherzigkeit der Geste bleibt an der Oberfläche des Werkes sichtbar. Eine organische Welt, wo sich – durch Ineinandergreifen, Zapfen, Falze, Scharniere oder gar Aufhängung – die Formen ergeben: Palissaden, Sarkophage, Wiegen oder Kreuze.
Unauffindbare Gegenstände in unbestimmbarem Massstab. Bemalte Skulpturen oder heimlich dreidimensional gewordene Gemälde. Eine Welt abseits und dennoch so nah.

Chantal Michetti-Prod`Hom