Thomas Andenmatten

Thomas Andenmatten dokumentiert im Kanton Wallis Stadel und Ställe, über Jahrhunderte aus Lärchenholz gebaut. Dabei betrachtet er vor allem das «Gwätt» der nicht mehr oder der umgenutzten alten Ökonomiegebäuden in den Dörfern und Weilern. «Gwätti» halten als eckverkämmte Wandbalken Wohnhäuser, Stadel, Ställe und Speicher stabil. («Gwätt» von wetten = verbinden). Das Element erscheint in Andenmattens Fotografien so vielfältig wie überraschend vielfarbig: sonnengebräunt und -verbrannt schwarz, dunkelgrau jene der Nordseiten. Grün, gelb und rötlich bis hellorange die von Flechten und Moos überwachsenen; weissgrau die vom Streusalz ausgelaugten und in strahlendem Blau die im Morgenlicht fotografierten.
Andenmatten fügt die meist quadratischen Bildausschnitte in sich vervielfachenden Spiegelungen zum Bild, zum Ornament. So dienen Form und Funktion des «Gwätt» (s)einer Komposition. Sie fügen sich in archaischer und bezaubernder Ästhetik zum Trompe-l’Oeil.